Einmal in einem richtigen Schloss residieren, ohne gleich das eigene Bankkonto zu plündern? Im Schlosshotel Misefa ist das möglich. Zwischen Keszthely und Zalaegerszeg gelegen, die Heilbäder Hévíz und Kehidakustány – und nicht nur die! – in der Nähe bieten sich von hier aus zahlreiche Möglichkeiten, ein paar Tage auszuspannen.
Der Preis war spannend: nur ein wenig mehr als 10.000 Forint pro Nacht und Nase, inklusive Spabereich, Frühstücksbüfett und einem 5-Gang-Abendessen. Was darf man dafür erwarten? Sicherlich keinen exklusiven Luxus, aber am Ende ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. So war es schließlich auch.

Das hat Stil! – Foto: Stefan Höhm

Der Spabereich im Keller ist aber nur denjenigen zu empfehlen, die nach einem wirklich guten mehrgängigen Abendessen – das betrifft neben dem Geschmack auch die Optik – noch einmal kurz im Wasser liegen wollen. Oder wer auf der Suche nach dem Charme der frühen 90er Jahre ist. Gerade jetzt im Winter ist eher ein Aufsuchen des großen „Wohnzimmers“ zu empfehlen. Eine gediegene Bibliothek, das Knarzen des Parketts oder das Knacken des Holzes im Kamin, dazu Möbel, die man eben in einem Schloss und nicht in seinem Wohnzimmer vorfinden wird – das hat irgendwie Stil, gerade jetzt in der kalten und dunkleren Jahreszeit. An dieser Stelle möchte man gar nicht glauben, dass das Schloss erst im 19. Jahrhundert errichtet wurde. Im Sommer verspricht dann der angrenzende, gepflegte Garten mit Swimmingpool ein paar erholsame Stunden.

Zum Vorlesen von Märchen oder diverse Streitgespräche?! – Foto: Stefan Höhm

Die Zimmer selber erinnern einen dann wieder daran, dass man für den genannten Preis zwar in einem Schloss wohnt, aber eben auch nur drei Sterne gebucht hat. Hier täte die ein oder andere Auffrischung ganz gut. Wer aber den ganzen Tag in einem der guten Heil- und Thermalbäder verbracht hat, wird dennoch herrlich einschlummern.
Das Frühstück zeigte sich dann – leider – typisch ungarisch. Backwaren sind aus deutscher Sicht ein überall anzutreffendes Problem in Ungarn, und man würde wohl auch gern einen Tick mehr bezahlen, wenn man dafür dann richtigen Frühstückssaft und nicht irgendeinen billigen Fruchtsaft bekommen würde. Hier könnte der Betreiber mit ein wenig Mehraufwand sehr viel verbessern. Letztlich muss man aber anerkennen, dass das in diesem Preissegment immer noch der ungarische Standard ist. Wer mehr will, muss halt woanders buchen.
Unterm Strich bekommt man dennoch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Weitere Informationen finden Sie hier: www.misefa-kastelyszallo.hu/

Gemütlich! – Foto: Stefan Höhm