von Szalay Eszter Erzsébet

In diesem Jahr von 24. bis 27. August (Donnerstag-Sonntag) fand der Savaria Karneval in Szombathely statt. Szombathely heißt auf Deutsch Steinamanger, sie ist der Komitatssitz von Komitat Vas und befindet sich in West-Ungarn. Szombathely wurde in der antiken Römerzeit Savaria genannt – danach wurde auch das Festival benannt.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Ein paar Hintergrundinfos über Szombathely: das Gebiet der Stadt ist schon vom Uralter an besiedelt; die Stadt lag in der Nähe der Bernsteinstraße und hier ist St. Martin (dritter Bischof von Tours), einer der bekanntesten Heiligen der katholischen Kirche, geboren.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Aber was versteht man unter „einem Karneval ohne (Alters)Grenze“? In erster Linie, dass die Karnevalprogramme jede Altersgruppe ansprechen. Und eine weitere, dass das Wort „kor“ auf Ungarisch eine Doppelbedeutung hat, kann als “Alter” und als “Zeitalter” übersetzt werden. Diese Dualität verweist auf die kulturelle und geschichtliche Vielfältigkeit des Karnevals.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Dieser Karneval ist eine der großangelegten Veranstaltungen in Mitteleuropa, wo man zeitgetreue Kostüme trägt und eine wundervolle alte Welt für drei oder vier Tage schafft. Das ist die größte Veranstaltung in Szombathely, die schon seit 2000 jedes Jahr organisiert wurde. In diesem Jahr amüsierten hier ungefähr 200 Programme auf 12 Schauplätze die neugierigen Besucher.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Der Karneval in Zahlen: 47 Konzerte, 36 traditionsbewusste Gruppen aus 5 Ländern (unter anderem Deutschland, Österreich und Italien), etwa 40 angewandte und bildende KünstlerInnen, Stände von 44 Kellereien und 19 Bierbrauereien, 68 Stände für Gerichte und man kann noch fortsetzen, aber der Platz wäre nicht genug dafür.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Die Hauptstätten befanden sich im Stadtzentrum und man konnte sie ziemlich leicht auch zu Fuß erreichen. (Natürlich nur in dem Fall, wenn man die Menge durchkommen konnte.)

Die Liste der Schauplätze dieses Jahr:

Die Forum-Bühne: Das ist die Hauptbühne des Karnevals und auch der Treffpunkt von unterschiedlichen Kulturen. Hier konnte man Livemusik-Konzerte, Produktionen von Gaukler heuer genießen.

Der Geschichtliche Themenpark: Das ist ein ehemaliger Garten von dem Franziskanerorden, wo es im Laufe des Karnevals tagelang Programme gibt, wie Kämpfe von Gladiatoren, Auftreten von Savaria Legio, Bogenschützen und mehreren traditionsbewussten Vereinen. In der Nacht dient der Themenpark als Lager für die weit angekommenen, hier auftretenden, talentierten Hobby-Soldaten, Musiker und Gaukler.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Die Wein-Straße: Diese Straße gab Platz für die feinsten ungarischen Weine, ausgezeichnete Weltmusik, wieder Gaukler, auch mit Stelzbeinen, Straßentheater und Feuerschluckers.

Der Bier-Platz: Auf diesem Platz konnte man Handwerk-Bier aus den besten ungarischen Bierbrauereien kosten, unterdessen die populärsten Musiker und Vortragskünstler von der Stadt und ihrer Umgebung auf der Bühne spielten.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Die Abenteuerburg: Das ist ein Park, wo die Veranstalter die Kinder tagelang mit interessanten und kreativen Programmen warteten.

Die Straße von Künsten: Hier stellten mehr als 40 KünstlerInnen von dem Bereich der angewandten und bildenden Künste sich vor.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Der Orientalische Hof und Cafe Sultania: Zahlreiche Auftreten konnte man von Profis und Amateuren aus der Welt von Bauchtanz, indischen, traditionellen und stammen Tanzstilen in diesem Hof und dem Cafe besichtigen. Dieses Jahr gab es zwei Workshops über die Technik von Bauchtanz und Flamenco.

Iseum Savariense: In anderen Teilen des Jahres dient diese Stätte als eine der schönsten Ausstellungsorte in der Stadt, aber in dem Laufe des Karnevals änderte es sich zu dem Sitz des Isis-Kultus. Die PriesterInnen von der Göttin leiten die Interessenten in die Riten und Feiern des Kultus ein.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Der Marktplatz der alten Stadt: Die Fieranten boten hier ihre wunderschönen Handwerke und Gegenstände, beziehungsweise gastronomischen Köstlichkeiten an. Während des Einkaufs hörte man super musikalische Produktionen von der Forum-Bühne.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Der Glanzpunkt des Karnevals ist der Fackelumzug, also Triumphus, der im Stadtzentrum nach dem Beginn der Dämmerung stattfindet. Der Umzug startet immer von dem Geschichtlichen Themenpark und endet auch da. Etwa 1000 Kostümträger riefen die emblematischen Personen und Geschehen aus der ungarischen Geschichten hervor. So viele Orchester, Trommler, Feuerschlucker, Gaukler, traditionsbewusste Vereine und noch so viel besondere, niveauvollen Gruppen zogen um, dass man sie nicht aufzählen kann. Die Kostümträger repräsentieren verschiedene Zeitalter wie die Römerzeit, die UngarInnen aus Jh. IX-X., das Mittelalter, die Renaissance, den Barock und die Reformzeit, beziehungsweise den Anfang des XX, Jh. Sie folgten einander während des Umzugs immer chronologisch.

Karnevalteilnehmer im Kostüm / Foto: Szalay Eszter Erzsébet

Auf jeden Fall hoffe ich, dass Sie mit uns den Karneval in dem nächsten Jahr gern mitmachen werden. Sie sind absolut willkommen!