Allerheiligen – alle Jahre wieder das gleiche Chaos

Archivbild Kirche Györ - Foto: Flying Media Hungary

Der wichtige katholische Feiertag Allerheiligen am 1. November ist auch in Ungarn mehr als nur einfach ein freier Tag. An diesem Tag sucht man die Gräber seiner bereits verstorbenen Vorfahren auf und gedenkt dieser. Für viele Magyaren bedeutet dies, den ganzen Tag unterwegs zu sein.

In der Nähe der größeren Friedhöfe wird der Verkehr wieder von der Polizei geregelt sein. Autofahrer werden gebeten, in der Nähe von Friedhöfen besondere Vorsicht walten zu lassen. Gerade in größeren Städten sollte man nach Möglichkeit Friedhöfe weiträumig umfahren, da hier immer wieder mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist.

Auch die Rettungsdienste arbeiten an diesem Tag am Rande ihrer Kapazitäten. Mehr als 1.500 Rettungssanitäter, -ärzte und –fahrer werden ihren Dienst versehen, wie Pál Győrfi vom Landesverband des Rettungswesens mitteilte.

Für den Besuch an den Gräber selbst empfiehlt der Rettungsdienst die Mitnahme einer Taschenlampe, da es nun schon sehr zeitig dunkel wird. Auf kleine Kinder warten hier besondere Gefahren, z.B. in Form von lockeren Grabsteinen. An Krankheiten Leidenden wird empfohlen, ihre Medikamente bei sich zu führen.

Das Landeskatastrophenamt bittet die Bevölkerung, mit Friedhofskerzen – oder auch Beleuchtungen zu Halloween – vorsichtig umzugehen, da es hier immer wieder zu Unfällen kommt. Offene Feuer dürfen nicht zu nah an brennbaren Stoffen platziert werden, bei Kerzen ist stets ein Umfallen dieser einzukalkulieren. In Wohnungen sind zumeist Vorhänge und Tischdecken der Auslöser von Bränden, im Freien sind entsprechende Kerzen- oder Teelichthalter zu verwenden.

Der letzte Wunsch des Katastrophenschutzes, die Kerzen und andere offene Feuer beim Verlassen des Friedhofs zu löschen, wird indes der Erfahrung nach niemand nachkommen. Vielmehr sind am Abend des 1. November alle Friedhöfe in wunderbares Kerzenlicht getaucht. Das ist wirklich sehenswert!