Conny Rückriegel, deutsche Buchautorin in Ungarn

Die in Ungarn lebende Deutsche Conny Rückriegel engagiert sich seit einiger Zeit bereits mit ihren Aktionen für bedürftige Menschen. Sie unterstützt aktiv mit Spenden und mit eigner Kraft die Arbeit des Wojtylaház. Auch jetzt konnte sie wieder mit ihren Spenden, die sie organisiert und sammelt, zu einem leckeren warmen Mittagessen verhelfen. Tolle Aktion!

Conny Rückriegel ist bekannt als Buchautorin. In zahlreichen Büchern beschreibt sie das Leben in Ungarn und hilft damit vielen Menschen, die sich für ein Leben in Ungarn entschieden haben mit praktischen Informationen. Auch in zahlreichen Facebook Gruppen ist die Autorin aktiv und hilft immer wieder mit guten Tipps aus dem Alltag weiter.

Warten auf das warme Essen / Foto: C.Rückriegel

Das Wojtylaház – für die „Sorgenkinder“ einer reichen Stadt

Als der heute 64-jährige Farkas P. Jozsef im Jahre 2006 die Idee hatte, eine Einrichtung für Bedürftige Menschen in seiner Heimatstadt Kecskemét zu errichten, hätte er es sich vermutlich nicht träumen lassen, welchen Erfolg die von ihm gegründete Institution zu verzeichnen haben würde. Aus der Vision des ehemaligen Redakteurs und Journalisten hat sich im Laufe weniger Jahre eine Organisation entwickelt, die aus dem sozialen Leben in Kecskemét nicht wegzudenken ist.

Er beschloss nach schwerer Krankheit seinen Dank für seine Genesung dadurch auszudrücken, dass er den Karoly Wojtyla Barátság Központ, kurz: das Wojtylaház, gründete. Heute arbeiten hier acht festangestellte Mitarbeiter, die von rund 500 (!!!) Ehrenamtlichen unterstützt werden. Namensgeber ist der in Polen als Karoly Wojtyla geborene Papst Johannes Paul II, mit dessen Geburtsstadt Wadovice bei Krakau nun durch die Initiative des Wojtylahauses eine Städtepartnerschaft besteht.

Die Idee an sich war schon sehr gut. Doch die Einsatzfreude, das Engagement, mit dem Farkas P. Jozsef seine Idee umsetzte, ist beispiellos. Er suche Schulterschluss mit maßgebenden Personen des öffentlichen Lebens, mit Regierungsmitgliedern, mit Vertretern der Kirche. Und fand überall offene Ohren und Unterstützung für sein Projekt. Schon im Gründungsjahr stellte die Stadt Kecskemét kostenlos ein geeignetes Gebäude zur Verfügung. Das stark renovierungsbedürftige Bürgerhaus in Zentrumsnähe wurde allein durch Spendengelder und ehrenamtliche Tätigkeit grundsaniert und erhielt im Laufe weniger Jahre sein heutiges Aussehen mit Speisesaal, Küche, Konferenz- und Büroräumen. Hier finden neben Vorträgen und Konferenzen auch interessante Ausstellungen statt. Mehrmals in Jahr organisiert man Ausflüge, zum Beispiel eine Bustour in die nahegelegene Bugac-Puszta.

Was aber für die etwa 100 Menschen, die täglich das Wojtylaház aufsuchen, am Wichtigsten sein dürfte, ist die warme Mahlzeit, die hier kostenlos verteilt wird. Kecskeméter Firmen, Kirchen, Vereine, Verbände, Gruppen und Privatpersonen spenden die für die Zubereitung nötigen Gelder und Lebensmittel. Für nur 20.000 Forint kann auf diese Weise ein warmes Essen für 100 Personen organisiert werden.

Wer an diesem Essen teilnehmen möchte meldet sich beim zuständigen Amt der Stadtverwaltung an, wo die Bedürftigkeit geprüft wird. Täglich erhält das Wojtylaház per Fax die aktuelle Liste. Zwischen 11.00 und 11.30 Uhr finden sich dann die Bedürftigen im Wojtylaház ein und erhalten ihre Essenmarken. Nach gemeinsamem Gebet wird dann zu Tisch gerufen, meist gibt es einen sättigenden Eintopf, Brot, Gebäck und als kleines Schmakerl etwas Süßes oder Obst. Das Wojtylahaus verteilt das Essen von Montag bis Samstag, Sonntag ist zwar geschlossen, aber die Bedürftigen können sich am Samstag doppelte Portionen abholen, so dass ein warmes Essen auch für den Sonntag gesichert ist.

Ein besonderes Event findet alljährlich zwischen dem 24. Dezember und dem Neujahrstag statt. An diesen Tagen findet die große Essenausgabe in einem eigens aufgestellten Zelt auf dem Rathausplatz in Kecskemét statt, hier finden sich täglich zwischen 350 und 400 Menschen ein, denen diese Essenzuteilung eine bescheidene Weihnachtsfreude ist.

Wer einmal die Freude und die Dankbarkeit dieser Menschen hat miterleben dürfen, wird sich gerne weiterhin für diese gute Sache einsetzen – wie die Autorin Cornelia Rückriegel, die nicht nur fleißig Spenden sammelt, sondern regelmäßig einmal im Monat im Wojtylaház das Essen verteilen hilft und seit Jahren aktiv am Weihnachtsevent mitwirkt. Weitere Infos unter www.wojtyla.hu