E-Matrica / Autobahngebühr in Ungarn – Ärger nach dem Ungarnurlaub?

Grenzübergang Nickelsdorf - Hier kann man die e-matrica kaufen. - Foto: Flying Media Hungary

Stefan Höhm (sh): Der Ungarnurlaub ist (leider) vorbei, man hat viele schöne Eindrücke sammeln können – und auf einmal zerstört ein Schreiben einer deutschen Inkassofirma die schönen Erinnerungen, weil man angeblich ohne gültige Vignette auf ungarischen Autobahnen oder Schnellstraßen unterwegs war. Dabei hatte man doch eine Vignette gekauft…!?
Ungarn hat das vielleicht modernste Vignettensystem in Europa. Während etwa in Deutschland seit Jahren an einem Mautsystem herumgedoktert wird und man nun etwas auf dem Tisch hat, was absehbar die (EU-)Gerichte beschäftigen wird, geht es in Ungarn vollautomatisch. Das betrifft sowohl Kauf als auch Überwachung. Und es gibt dabei, gerade für Ausländer, einige Fallstricke.

Meistens erwerben Urlauber die „e-matrica“ direkt an der Grenze oder an einer Tankstelle. Und hier fangen die Probleme oft schon an. Auch wenn sich hinter einem eine Warteschlange auftut und man von einer längeren Fahrt gestresst ist, muss man unbedingt darauf achten, dass Kennzeichen, Ländercode, Fahrzeugkategorie und Gültigkeitsdauer korrekt in den Computer getippt werden! Ist nur eine dieser Angaben falsch und man fährt auf einer mautpflichtigen Straße, erfasst das System bereits eine „unberechtigte Straßenbenutzung“, für die eine Zusatzgebühr fällig wird. Diese beträgt für PKW 14.875 Forint, also knapp 50 €, wenn man innerhalb von 30 Tagen zahlt. Danach wird der vierfache Betrag fällig. Eine auch nur kurzzeitige Nutzung einer Mautstrecke – sozusagen aus Versehen – kann auch nicht dadurch ungeschehen gemacht werden, indem man sich schnell eine Vignette kauft. Eine rückwirkende Straßennutzungsberechtigung gibt es nicht.

Somit kann schon ein einfacher Zahlendreher beim Nummernschild dazu führen, dass die Vignette ungültig ist. Zwar kann in diesem Fall eine Korrektur von bis zu 3 Zeichen vorgenommen werden, aber auch das ist nicht kostenfrei und erreicht schnell die 50 €, die als Zusatzgebühr ohnehin fällig sind. Da lohnt dann der ganze Aufwand nicht mehr. Den Kaufbeleg der Vignette muss man übrigens 2 Jahre (!) aufbewahren.
Wer trotz aller Vorsicht ein Schreiben der Firma „Ungarische Autobahn Inkasso GmbH“ (http://www.autobahninkasso.de) bekommt, sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen, es werden auch in Deutschland Vollstreckungsverfahren durchgeführt. Die Firma mit deutschen Sitz wurde ordnungsgemäß von der ungarischen Autobahngesellschaft „Nemzeti Útdíjfizetési Szolgáltató Zrt. – NÚSZ Zrt.” mit dem Eintreiben ausstehender Gebühren beauftragt. Ein Testanruf in Deutschland (+49 8721 506 97-0) von Ungarn-TV ergab, dass man dabei freundlich und in muttersprachlichem Deutsch beraten wird, während die von der NÙSZ in Ungarn betriebene Servicenummer (+36-36-587 500) bei mehreren Versuchen immer besetzt war.

Am einfachsten ist es, die ungarische Vignette schon am heimischen PC online zu buchen. Diese Möglichkeit ist kaum bekannt und wird dementsprechend selten genutzt, ist aber garantiert stressfreier und weniger fehleranfällig als an irgendeiner Provinztankstelle. Es gibt zwar Länder, wo man mit weniger Klicks zum Ziel kommt, aber beim Ausfüllen des ungarischen eFormulars stellt sich schon ein erstes Urlaubsfeeling ein: Wenn nach „Name der öffentlichen Fläche“ gefragt wird, meint man damit den Straßennamen der Wohnadresse.
Hier können Sie Ihre ungarische Vignette im Internet buchen (Deutsch): https://ematrica.nemzetiutdij.hu/
Allgemeine Informationen zu ungarischen Vignetten auf Deutsch finden Sie hier:
http://maut-tarife.hu/documents/document/e-vignette-broschre

1 Kommentar

  1. Das ist eine Mafia. An der Grenze wird MIT ABSICHT E-Vignette falsch ausgestellt, wenn einer es nicht merkt und unterschreibt, dann hat er die Arschkarte gezogen. In Ungarn will jeder das Geld von Deutschen abzocken, weil sie es selber nicht haben. Die haben eine Deutschland anssäsiges „Firma“ gegründet Ungarische Autobahn Inkasso GmbH um das Abzocke wieter verbreiten zu können.
    Da ich Ungarish bin, ich muss Jährlich 3-4 Mal nach Ungarn fahren. Alle andere würde ich davon abraten, dahin zu fahreb bis Orban unser Führer ist.
    Es nem, nem vagyok naci, csak egyszerüen szegyenlem hogy Orban ide sülyesztette az orszagunk imagejet, hogy magyar allampolgarkent mar utalok haza latogatni.