Hollókő ist eine Gemeinde im Komitat Nógrád, im Verwaltungsbezirk Szécsény. Es ist das einzige Dorf in Ungarn, das auf der UNESCO-Welterbeliste steht und dadurch weltweit bekannt ist. Der UNESCO-Welterbekomitee nahm 1987 – neben Budapest – als erste ungarische Stätte das palócische Dorf Hollókő im Komitat Nógrád in die Liste des Weltkulturerbes auf. Das Dorf erfüllt das wichtigste Kriterium, nämlich den außergewöhnlichen universellen Wert, da es ein einzigartiges Beispiel für ländliches Leben und Volksarchitektur aus dem 17. und 18. Jahrhundert darstellt, das in seinem ursprünglichen Zustand bewahrt werden konnte.
Hollókő ist bis heute kein Freilichtmuseum geworden, sondern ein lebendiges, bewohntes Dorf geblieben. Die traditionsbewussten Einwohner nutzen die meisten Gebäude weiterhin entsprechend ihrer ursprünglichen Bestimmung.
Die Gemeinde besteht aus zwei Teilen: dem alten Dorf (Ófalu) und dem neuen Dorf (Újfalu). Das alte Dorf brannte 1909 vollständig nieder, wurde danach jedoch originalgetreu wieder aufgebaut und steht heute unter dem Schutz der UNESCO. Auch Teile der Burg, die im 15. und 16. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei der Abwehr osmanischer Angriffe spielte, wurden restauriert.
Die Häuser in Hollókő wurden entlang einer einzigen Straße errichtet. Ihr Baumaterial besteht überwiegend aus Stein. Die Wohnräume sind hintereinander angeordnet: Schlafzimmer, Küche und Vorratskammer. Die Dächer sind mit verzierten Giebeln geschmückt. Von den 58 Häusern im Dorf dienen mehrere als Museen – darunter ein Puppen- oder Marionettenmuseum, ein Dorfmuseum und ein Postmuseum. Außerdem gibt es eine katholische Kirche und die bereits erwähnte Burg von Hollókő, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde.
Am letzten Wochenende im Juli findet jährlich das Palóc-Weberei-Festival statt, am zweiten Sonntag im Oktober die traditionelle Weinparade.
Hollókő ist Teil des UNESCO Global Geoparks Novohrad–Nógrád.