Ein Portrait: Wer ist Péter Magyar?

Péter Magyar Foto: MTI

Ein Name bringt derzeit in Ungarn einiges an Interesse hervor: Péter Magyar… Der junge Mann hat es geschafft, innerhalb kürzester Zeit viele Sympathien im Land zu erobern und seitdem auch im Ausland als definitiver Gegner von Ministerpräsident Orbán betrachtet zu werden. Denn politisch hat Péter Magyar nun einiges vor und macht seinen Job bisher sehr gut. Medial zeigt er täglich Präsenz und auch die Bürgernähe bringt im viel Sympathie ein derzeit. Doch wer ist Péter Magyar eigentlich…? Wir haben hier mal einige Fakten zusammengetragen:

Wer ist er? 

Péter Magyar, geboren am 16. März 1981 in Budapest, ist ungarischer Anwalt, Diplomat und Politiker. Er ist der Vizepräsident der Partei für Respekt und Freiheit (TISZA) und Vorsitzender der Talpra-Ungarischen Gemeinschaft. Am 15. März 2024 kündigte er an, eine Partei zu gründen, die eine Alternative zur parlamentarischen Opposition als auch zur Regierungspartei darstellt. Vorher war Magyar Mitglied der Regierungspartei Fidesz.

Seine Großmutter war die Schwester des Präsidenten Ferenc Mádl, sein Großvater war ein ehemaliger Richter am obersten Gerichtshof, der in der ungarischen Fernsehsendung Jogi isotek mitspielte und seine Mutter ist stellvertretende Präsidentin des Landesgerichts.

Im Jahr 2006 heiratete er Judith Varga, mit der er drei Kinder hat. Sie ließen sich 2023 scheiden.

Sein Leben/ Karriere:

Sein Studium schloss Péter Magyar in Budapest und Hamburg ab. Er begann seine berufliche Laufbahn am Hauptstadtgericht und arbeitete im Bereich des internationalen Rechts. Als Rechtsanwaltsanwärter beteiligte er sich an der unentgeltlichen Rechtsvertretung und Betreuung polizeilicher Opfer der Straßendemonstrationen 2006. Im Jahr 2007 gründete er die Stiftung “Ne Feljetek!”, um den Opfern der Polizeigewalt im Herbst 2006 zu helfen, die körperliche Verletzungen erlitten. 

Ab 2010 setzte er seine Karriere als Mitarbeiter des Außenministeriums fort. Im Jahr 2011, während der ungarischen EU-Ratspräsidentschaft, trat er als Diplomat der ständigen Vertretung Ungarns bei der Europäischen Union bei. Ab 2015 war er als Teamleiter Diplomat des Büros des Ministerpräsidenten für die Beziehungen zwischen der ungarischen Regierung und dem Europäischen Parlament verantwortlich. Ab September 2018 leitete er die EU-Rechtsdirektion der Ungarischen Entwicklungsbank. Von Juni 2019 bis Februar 2022 war er zudem CEO des Student Loan Center. Anschließend wurde er in der Privatwirtschaft als Anwalt und Unternehmer tätig und im August 2022 wurde er Vorstandsmitglied der Magyar Közút Nonprofit Zrt. Im April 2023 trat er dem von János Lázár aktualisierten Vorstand von Volánbusz bei.

Politik:

Am 10. Februar 2024, nach dem Rücktritt von Staatspräsidentin Katalin Novák, trat auch Péter Magyar in einer viel beachteten Protesterklärung von allen öffentlichen Ämtern in Staatsunternehmen zurück. In seiner Kritik verwies er insbesondere auf Minister Antal Rogán, der seinen Angaben zufolge maßgeblich für die Verschlechterung der ungarischen Rechtsstaatlichkeit verantwortlich sei. Darüber hinaus äußerte Péter Magyar zahlreiche Kritikpunkte auf dem YouTube-Kanal Partizán, wo er anhand persönlicher Erfahrungen über seine Sorgen und schweren Missstände im Zusammenhang mit dem Regime berichtete und erlangte damit viel Aufmerksamkeit. Im März startete seine neue politische Bewegung Talpra, Magyarok!. und er kündigte an, dass er damit eine neue, unvermeidliche und unkaufbare politische Kraft schaffen würde.

Am 13. März 2024 lag die noch nicht formierte Partei bereits bei 13%, am 16. März bereits bei über 20%. Am 6. April 2024 rief er zu einer Demonstration auf dem Kossuth-Platz auf. Am Ende verkündete er vor 100.000 bis 120.000 Demonstranten, dass er bei der Europawahl am 9. Juni definitiv antreten werde. Einen Tag darauf gab er bekannt, dass er bei den Wahlen zum Europäischen Parlament 2024 für die Respect and Freedom Party kandidieren werde.

Wir werden mit Sicherheit noch einiges von dem jungen Politiker hören, der durchaus das Zeug für für einen Ministerpräsidenten-Kandidat hätte.