Bei einem Blick auf die weltweite Branche des Glücksspiels wird sehr schnell deutlich, dass sich dieser Markt schon seit einiger Zeit im Aufschwung befindet. Auch in Ungarn ist ein Aufwärtstrend zu erkennen, welcher sich in diesem Jahr (2025) weiterhin bemerkbar machte. Diese Faktoren beeinflussten die Glücksspielbranche Ungarns und könnten sich weiter fortsetzen.
Das Land Ungarn gilt für die Einwohner Deutschlands als beliebtes Ziel für einen Urlaub und ist zudem bekannt für seine vorzüglichen kulinarischen Köstlichkeiten. Auch wirtschaftlich hat sich im Verlauf der letzten Jahre einiges verändert und die Glücksspielbranche des Landes dient als aufschlussreiches Beispiel. Das Glücksspielgesetz Ungarns wurde bereits im Jahr 2023 überarbeitet. Seitdem ist der Markt für die Anbieter von Online-Sportwetten aus der EU geöffnet. Geht es um die klassischen Online Casinospiele, zieht Ungarn jedoch auch weiterhin eine klare Linie. Die SZTFH ist die staatliche Behörde, welche in Ungarn für die Verwaltung dieses Segments zuständig ist. Im direkten Vergleich zu anderen Mitgliedsstaaten der EU reguliert Ungarn die eigene Glücksspielbranche sehr viel strenger. Woher rührt also das Wachstum und was ist im kommenden Jahr zu erwarten?
Ungarn gilt mittlerweile als relevanter Glücksspiel-Standort
Laut offiziellen Angaben von iGamingToday wird der ungarische Glücksspielmarkt bis zum Ende dieses Jahres ein Gesamtvolumen von € 1,56 Milliarden erreichen. Der Markt soll laut iGamingToday zwischen 2025 und 2029 mit einer jährlichen Wachstumsrate von rund 2,8 % zulegen. Die Nutzerpenetration lag 2024 bei 4,6 %. Bis 2029 wird eine Nutzerzahl von 549.000 prognostiziert.
Vor allem das Segment des Online Glücksspiels in Ungarn weist laut Branchenanalysen ein deutliches Wachstum auf. Für das Jahr 2024 wurde der Online-Umsatz der Online-Glücksspielbranche auf rund € 525 Millionen geschätzt, bei einer Kanalisationsquote von etwa 58 %. Das ist der Anteil der Spieler, die lizenzierte Betreiber nutzen.
Für Beobachter aus Deutschland ist dabei interessant, dass Ungarn zwar streng reguliert, aber kein deutsches System wie das zentrale LUGAS-Register nutzt. Deshalb informieren sich manche Nutzer auf unabhängigen Informationsportalen darüber, welche Betreiber nicht an LUGAS angebunden sind. So lassen sich die Unterschiede zwischen nationalen Kontrollmechanismen besser verstehen und regulatorische Systeme hinterfragen.
Die Bedeutung der Szerencsejáték Zrt. für die ungarische Glücksspielbranche
Die Szerencsejáték Zrt. ist ein staatlich verwaltetes Unternehmen und bleibt für das Jahr 2025 auch weiterhin der dominierende Anbieter in Ungarn. Im Jahr 2024 konnte das Unternehmen einen Umsatz von circa € 3,2 Milliarden erwirtschaften. Im Vergleich zum Jahr 2023 entspricht dies einem Wachstum von mehr als 26 %.
Gleichzeitig zahlte das Unternehmen circa € 2,4 Milliarden an Spielgewinnen aus und konnte seinen Erlös um circa 12 % steigern. Um die € 460 Millionen flossen in Form von Steuern, Abgaben, Gebühren und Dividenden an den ungarischen Staat.
Das Unternehmen verfolgt eine progressive Digitalisierungsstrategie und setzt diese mit hoher Geschwindigkeit fort. Die interaktiven Umsätze, also sämtliche Online-Aktivitäten, verzeichneten 2024 ein Wachstum von mehr als 50 %.
Damit hält Szerencsejáték Zrt. weiterhin einen deutlich dominierenden Anteil am digitalen ungarischen Markt. Trotz der gesetzlichen Marktöffnung zeigt sich hier, wie sehr Ungarn an der Struktur eines regulierten Staatsmarkts festhält.
Ein Blick auf die Glücksspielregulierung Ungarns
Ungarns Glücksspielgesetz wurde in den Jahren 2022 und 2023 umfassend überarbeitet. Hintergrund war ein Urteil des EU-Gerichtshofs. Das Monopolmodell Ungarns wurde hier teilweise beanstandet. Seit dem 1. Januar 2023 können Anbieter aus der EU in der Theorie Online-Sportwetten anbieten.
Die regulatorischen Anforderungen stellen jedoch eine deutliche Hürde für den Markteintritt dar. Unternehmen müssen mindestens fünf Jahre Erfahrung als lizenzierte Glücksspielanbieter im EWR nachweisen. Außerdem müssen sie über ein Mindestkapital von rund € 2,6 Millionen verfügen. Die einmalige Lizenzgebühr liegt bei etwa € 1,55 Millionen. Hinzu kommt eine laufende Aufsichtsabgabe von 2,5 % des Bruttospielertrags und eine Glücksspielsteuer von 15 %.
Trotz formaler Marktöffnung bleibt die tatsächliche Zahl der neuen Anbieter extrem niedrig. Die technischen und finanziellen Voraussetzungen gestalten sich für die meisten Betreiber schlicht und einfach zu anspruchsvoll.
Noch restriktiver ist der Umgang mit Online-Casinospielen. Diese dürfen nur von Konzessionsinhabern betrieben werden.
Der Spielerschutz und die Aktivität der Aufsichtsbehörden
Die ungarische Glücksspielaufsicht hat im Jahr 2025 die Intensität ihrer Marktüberwachung weiter erhöht. Die Zahl der aktiven Selbstausschlüsse stieg auf rund 58.000. Das entspricht einem Zuwachs von etwa 7 % gegenüber dem Vorjahr.
Gleichzeitig hat der Kampf gegen den Schwarzmarkt ein neues Niveau erreicht. Die Zahl der registrierten Selbstausschlüsse steigt weiter, und die SZTFH meldet jährlich mehrere tausend Sperrungen unregulierter Online Casino Betreiber.
Zusätzlich investierten der staatliche Betreiber und konzessionierte Anbieter gemeinsam rund € 6,7 Millionen in Präventionsprogramme, KI-gestützte Risikoanalysen und verbesserte Identitätskontrollen.
Das Land Ungarn verfolgt damit eine klare Strategie. Es wird weniger Vielfalt im Markt geboten, dafür gestalten sich die Kontrollen der zugelassenen Betreiber umfassender.
Ungarns Glücksspielmarkt im EU-Vergleich
Im EU-Vergleich nimmt Ungarn in diesem Jahr eine Mittelposition ein. Einige zentrale Faktoren unterstreichen die Dynamik des Marktes:
- Das Gesamtvolumen des ungarischen Glücksspielmarkts liegt 2025 bei rund € 1,56 Milliarden
- Der Bruttospielertrag aus dem Online-Glücksspiel erreichte im Jahr 2024 circa € 525 Millionen
- Die Kanalisationsquote lizenzierter Betreiber liegt bei 58 %
- Szerencsejáték Zrt. erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von circa € 3,2 Milliarden
Ungarns Glücksspielmarkt ist ein hybrides Modell, welches digital zunehmend aktiver wird, aber strukturell weiterhin zentralisiert bleibt.
Klares Wachstum des ungarischen Glücksspielmarktes trotz strenger staatlicher Vorgaben
Ungarns Glücksspielmarkt zeigt trotz strenger Regulierung und staatlicher Dominanz eine klare Wachstumsdynamik. Der starke Online-Umsatz, die hohen Marktanteile von Szerencsejáték Zrt. und die zunehmende Digitalisierung verdeutlichen, dass das Land sein reguliertes Modell erfolgreich modernisiert. Gleichzeitig bleibt der Markteintritt für neue Anbieter anspruchsvoll. Insgesamt entwickelt sich Ungarn zu einem stabilen, digital geprägten Glücksspiel-Standort mit weiterhin zentralisierten Strukturen.











