Budapests ältestes Restaurant eröffnet nach umfassender Renovierung wieder

Bild: Apostolok Restaurant

Das historische Restaurant in der Kígyó utca 4–6 blickt auf über 120 Jahre Geschichte zurück. Seine Anfänge reichen in die Jahre 1902–1903 zurück, als János Förster im von Henrik Schmahl entworfenen Gebäude das Bierlokal „Zu den Aposteln“ eröffnete. Schon damals beeindruckte das Haus durch seine besondere Atmosphäre: halbdunkle Separees, die über den Nischen angebrachten Apostelköpfe und ein strenger Hauskodex prägten das Erlebnis.

Der damalige Leitsatz lautete:

„Ruhe und Nüchternheit. Geöffnet von 9 Uhr bis 20:30 Uhr.“

Die Blütezeit der Budapester Bierkultur

Um die Jahrhundertwende erlebte die Bierkultur in Budapest einen enormen Aufschwung: Biertrinken wurde zum bürgerlichen Privileg, und die Restaurants der Stadt konkurrierten um exklusive Partnerschaften mit den Brauereien. Die Apostolok-Wirtschaft schloss einen Exklusivvertrag mit der Pilsener Brauerei ab und servierte später auch seltene Spezialitäten wie Löwenbräu oder das legendäre Szent-Benno-Bier – das damals landesweit ausschließlich hier erhältlich war.

In den 1920er und 30er Jahren erreichte das Restaurant seine wahre Goldene Ära; sogar Gyula Krúdy, einer der bedeutendsten ungarischen Schriftsteller, verewigte die besondere Atmosphäre in seinen Werken.

Ein kulturhistorisches Erbe

Der heutige Gastraum entstand bei dem großen Umbau von 1913. Die original erhaltenen Möbelentwürfe von Oszkár Gattaringer, die Holzschnitzereien von János Bartolfy, die Wandverkleitungen von Vilmos Schillinger sowie die Mosaike von Kálmán Szabó sind bis heute in ihrer ursprünglichen Schönheit zu bewundern. Seit 1973 steht das Restaurant unter Denkmalschutz.

Zurück zu den Wurzeln

Nach einer langen Schließzeit infolge der Covid-Pandemie wurde das Restaurant vollständig renoviert und nun von der Ilga Catering Kft. wiedereröffnet.

Im neu eröffneten „Apostolok“ bleiben der historische Geist, die ikonischen Apostelkopfnischen, die Gewölbe und die kunstvollen Holzarbeiten weiterhin prägende Elemente. Gleichzeitig bietet das Lokal nun den Komfort der modernen Gastronomie.

Neue Highlights und traditionsreiche Küche

Zu den Neuerungen zählen eine Terrasse im Herzen der Innenstadt, tägliche Live-Musik sowie ein moderner, lichtdurchfluteter Gastraum dank großflächiger Glaswände.

Die Speisekarte orientiert sich an den Klassikern der ungarischen Küche – jenen Gerichten, die seit Jahrzehnten untrennbar mit dem Restaurant verbunden sind. Auf der Karte stehen unter anderem:

* Gulaschsuppe

* Gebratene Entenleber mit Thymian-Rosé-Birne und geröstetem Butterbrioche

* Rindergulasch mit Nokedli

* Somlauer Nockerl

Der Name des Küchenchefs wird nachgereicht, sobald die offizielle Bestätigung erfolgt.