Ungarn hat der Europäischen Kommission im Herbst 2025 ein Paket an Änderungsvorschlägen vorgelegt, das die Kontrolle von Zahlungsflüssen im europäischen Glücksspielsektor neu ordnen könnte. Ziel der Reform ist es, grenzüberschreitende Transaktionen zu Anbietern mit ausländischer Lizenz transparenter zu gestalten und nationale Aufsichtsmechanismen zu modernisieren.
Der Schwerpunkt liegt auf der besseren Nachvollziehbarkeit von Finanzströmen zwischen ungarischen Spielern und im Ausland registrierten Glücksspielplattformen. Die ungarische Regierung betont, dass die Maßnahmen der Harmonisierung europäischer Standards dienen sollen, und zwar insbesondere dort, wo die Regulierung bisher unterschiedlich interpretiert wurde.
Mit dieser Initiative rückt Ungarn in den Fokus der europäischen Diskussion um technische und rechtliche Lösungen, die eine einheitliche Anwendung von Glücksspielvorschriften sicherstellen.
Die Hintergründe eines Markts im Wandel
In den vergangenen Jahren hat sich der Glücksspielmarkt in Ungarn deutlich verändert. Die Öffnung des Sportwettensegments im Jahr 2023 beendete das bis dahin bestehende staatliche Monopol und ermöglichte privaten Anbietern erstmals den Markteintritt. Für Casinospiele gilt jedoch weiterhin ein besonders strenges Lizenzsystem.
Parallel dazu verzeichneten Anbieter mit ausländischer Lizenz eine wachsende Nachfrage in Ungarn. Diese Plattformen verfügen häufig über Genehmigungen anderer europäischer Regulierungsbehörden, etwa aus Malta oder Gibraltar, und richten ihre Angebote über das Internet auch an ungarische Nutzer.
Ein erheblicher Teil der Transaktionen fließt daher über internationale Zahlungsnetzwerke. Hier setzt die ungarische Regierung an. Künftig sollen Banken und Finanzdienstleister verpflichtet sein, grenzüberschreitende Transaktionen im Glücksspielbereich stärker zu prüfen, um sicherzustellen, dass diese im Einklang mit den geltenden Aufsichtsbestimmungen erfolgen.
Ein klassisches Beispiel ist das Segment der Online Casinos wie sie auf https://esportsinsider.com/de/gluecksspiel/aviator-casinos verglichen werden, die oft mit europäischen Lizenzen operieren und ihre Dienste über mehrere nationale Märkte hinweg anbieten. Ungarn will künftig sicherstellen, dass Zahlungen zwischen Spielern und Anbietern nur dann zugelassen werden, wenn sie mit den ungarischen Bestimmungen vereinbar sind.
Die Ziele und Mechanismen der neuen Vorschläge
Die Initiative verfolgt mehrere zentrale Ziele. Zu ihnen gehören:
- Transparente Zahlungsströme: Finanztransaktionen zwischen Spielern und Anbietern sollen eindeutig nachvollziehbar sein.
- Stärkung der Aufsicht: Nationale Behörden sollen schneller prüfen können, welche Plattformen über gültige Genehmigungen verfügen.
- Europäische Zusammenarbeit: Die Aufsichtsstrukturen in der Europäischen Union sollen enger verzahnt werden, um einheitliche Regeln zu gewährleisten.
- Technische Standards: Banken und Zahlungsdienstleister sollen moderne Monitoring-Systeme einführen, um Zahlungen im Glücksspielbereich präziser zuzuordnen.
Konkret plant Budapest, dass Finanzinstitute künftig Zugriff auf eine zentrale Datenbank erhalten, die alle autorisierten Glücksspielanbieter umfasst. Zahlungen an Unternehmen, die dort nicht registriert sind, werden einer zusätzlichen Prüfung unterzogen. Damit soll verhindert werden, dass unklare oder fehlerhafte Transaktionen unbemerkt bleiben.
Die Aufsichtsbehörde SZTFH (Supervisory Authority for Regulated Activities) wird dabei eine koordinierende Rolle einnehmen. Sie soll die Kommunikation zwischen Banken, Zahlungsdienstleistern und den europäischen Regulierungsstellen bündeln.
Auswirkungen auf Anbieter und Zahlungsdienstleister
Unternehmen, die in Ungarn tätig werden möchten, erhalten durch die neuen Vorschriften ein klareres rechtliches Umfeld. Wer bereits eine ungarische Lizenz besitzt oder diese anstrebt, kann künftig mit einer einheitlicheren Abwicklung von Zahlungen rechnen.
Für Anbieter mit ausländischer Lizenz bedeutet die Reform vor allem eine Anpassung an die nationalen Standards. Sie müssen künftig nachweisen, dass ihre Zahlungsprozesse den Anforderungen der ungarischen Finanzaufsicht entsprechen. Dazu zählen eine transparente Darstellung der Zahlungswege, die Kooperation mit ungarischen Banken und die Nutzung autorisierter Schnittstellen.
Durch diese Angleichung entsteht ein europäisches System, das nicht auf Abschottung, sondern auf klare Zuständigkeiten setzt. Anbieter sollen weiterhin grenzüberschreitend tätig sein können, allerdings unter fairen und überprüfbaren Bedingungen.
Banken, Kartenanbieter und Zahlungsplattformen werden stärker in die Verantwortung genommen. Sie müssen künftig automatisierte Kontrollsysteme implementieren, die Glücksspieltransaktionen erkennen und bewerten können.
Ungarn plant hierzu technische Standards, die in Zusammenarbeit mit der nationalen Zentralbank entwickelt werden. Diese sollen gewährleisten, dass Transaktionen nur dann durchgeführt werden, wenn alle regulatorischen Parameter erfüllt sind.
Ein weiterer Bestandteil der Reform ist die Verpflichtung zur regelmäßigen Berichterstattung. Zahlungsdienstleister müssen der SZTFH künftig anonymisierte Daten über Volumen und Herkunft von Glücksspieltransaktionen übermitteln.
Verbindung zur europäischen Regulierung
Die Vorschläge aus Budapest sind auch als Beitrag zur europäischen Diskussion zu verstehen. Innerhalb der Europäischen Union bestehen nach wie vor Unterschiede bei der Regulierung digitaler Glücksspiele. Einige Länder setzen auf offene Lizenzsysteme, andere auf restriktive nationale Modelle.
Ungarn strebt nun eine Vereinheitlichung der Aufsicht an, nicht durch neue Beschränkungen, sondern durch präzise technische Schnittstellen. Die Europäische Kommission prüft derzeit, inwieweit die ungarischen Vorschläge in bestehende Richtlinien integriert werden können.
Ziel ist es, ein Modell zu schaffen, das Zahlungen zwischen unterschiedlichen Rechtsräumen zuverlässig identifiziert, ohne den freien Dienstleistungsverkehr zu behindern. So könnten künftig alle Mitgliedstaaten von einem gemeinsamen europäischen Standard profitieren.
Die Regulierung von Zahlungsströmen betrifft nicht nur Glücksspielunternehmen, sondern auch die Finanzwirtschaft. In Ungarn sind über 20 Banken und rund 40 lizenzierte Zahlungsdienstleister aktiv, die direkt von den Neuerungen betroffen sein werden.
Die Regierung erwartet, dass der neue Rahmen zu einem transparenteren Markt führt, der langfristig auch wirtschaftliche Vorteile bietet. Durch die Stärkung der inländischen Aufsicht und die Vereinheitlichung von Standards können neue Partnerschaften entstehen – etwa zwischen ungarischen Finanzinstituten und europäischen Plattformen, die an einer Kooperation interessiert sind.
Darüber hinaus stärkt die Reform das Vertrauen der Verbraucher. Wer künftig online spielt, soll sicher sein, dass seine Zahlungen korrekt abgewickelt werden und Gewinne zuverlässig ausgezahlt werden. Auch für Anbieter ist dies ein Wettbewerbsvorteil: Eine klar definierte Regulierung schafft Planungssicherheit und signalisiert Seriosität.
Perspektiven für die Zukunft
Ungarns Vorschlag zur Anpassung der europäischen Regeln für Glücksspielzahlungen ist ein strategischer Schritt in Richtung mehr Transparenz und Einheitlichkeit. Statt auf Abschottung setzt das Land auf Kooperation, technische Innovation und gemeinsame Standards.
Die Reformen sollen dafür sorgen, dass Zahlungsflüsse im Glücksspielbereich nachvollziehbar, sicher und im Einklang mit nationalem Recht abgewickelt werden. Für Anbieter bedeutet das klare Vorgaben und stabile Rahmenbedingungen, für Banken und Zahlungsdienstleister neue Verantwortlichkeiten, und für Spieler ein Plus an Vertrauen.
Ungarn unterstreicht damit seine Rolle als moderner Regulierungsstaat, der die digitale Wirtschaft nicht bremst, sondern aktiv gestaltet. Der nächste Schritt liegt nun bei der Europäischen Kommission, die über die Umsetzung der Vorschläge entscheiden wird. Sollte der Plan gebilligt werden, könnte daraus ein europäisches Modell entstehen, das als Vorbild für künftige Regulierungsinitiativen gilt, nämlich transparent, technologisch fortschrittlich und wirtschaftlich tragfähig.











