Dass Paddeln nicht nur ein Sommervergnügen ist, beweist der einzigartige Hévízi-Kanal, dessen warmes, dampfendes Wasser selbst im tiefsten Winter zu einem besonderen Naturerlebnis einlädt. Während die kalte Luft das Gesicht prickelnd kitzelt, gleitet das Kanu auf 22–24 °C warmem Thermalwasser, das aus dem weltberühmten Hévízer Thermalsee in Richtung Kleiner Balaton fließt. Die Strömung ist sanft, die Strecke leicht befahrbar – damit ist die zwei- bis dreistündige Tour auch für Familien mit Kindern gut geeignet.
Der von Schwefeldampf umhüllte Wasserlauf wirkt wie ein natürliches Inhalatorium, weshalb die Route besonders für Menschen mit Atemwegsproblemen wohltuend ist. Zwischen Oktober und Mitte März ist das Kanufahren erlaubt, jedoch genehmigungspflichtig: Der Balaton-Oberland Nationalpark stellt täglich maximal 250 Bewilligungen aus, um die vielen geschützten Tierarten, die im Winter hier überwintern, zu schützen. Mit einer gültigen Genehmigung darf man die Strecke mit eigener Ausrüstung befahren oder Boote bei zertifizierten Anbietern mieten.
Auch abseits des Wassers bietet Hévíz im Winter einzigartige Erlebnisse. Ein Besuch am Thermalsee, dessen Temperatur selbst im Januar nicht unter 23–24 °C fällt, ist ein unvergleichliches Gefühl – das schwefel-, kalzium- und magnesiumhaltige Heilwasser wirkt nachweislich positiv auf Rheuma- und Bewegungsleiden. Rund um den See führt der Tavirózsa-Naturlehrpfad, der durch Feucht- und Schutzwälder verläuft und einen meditativen Einblick in das Ökosystem gewährt. Ein 15 Meter hoher Holzaussichtsturm bietet einen beeindruckenden Blick über den See, das Badehaus und die waldreiche Umgebung.
Wer den Winter am Balaton anders erleben möchte, findet in Hévíz eine seltene Kombination aus Natur, Wellness und Abenteuer. Ob warme Kanutour, ruhige Waldwanderung oder Bad im weltberühmten Thermalsee – der Ort zeigt, dass der Winter hier ebenso magisch sein kann wie der Sommer.











