Budapest–Belgrad-Bahnstrecke: Start des „Dunkelbetriebs“ in Ungarn

Bild: Pozsgai Ákos

Die Bauarbeiten an der neuen Bahnstrecke zwischen Budapest und Belgrad nähern sich dem Ende: Auf dem ungarischen Abschnitt hat nun der sogenannte „Dunkelbetrieb“, also der Testbetrieb ohne öffentlichen Verkehr, begonnen. Dies gab Hegyi Zsolt, Vorstandsvorsitzender der MÁV-Gruppe, auf seiner Facebook-Seite bekannt.

Die Budapest–Belgrad-Strecke gilt als das bedeutendste Eisenbahnprojekt der vergangenen Jahrzehnte in Ungarn. Mit der Fertigstellung erhält das Land eine vollständig erneuerte, 160 Kilometer lange, zweigleisige Hauptstrecke, die eine Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h ermöglicht. „Wir haben die alte Infrastruktur praktisch komplett abgebaut und durch ein völlig neues System ersetzt – sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr“, erklärte Hegyi.

Erneuert wurden die Gleise, die Oberleitungen und die Bahnhofsgebäude. Der nun gestartete „Dunkelbetrieb“ testet mithilfe zweier Lokomotiven, ob die neuen Gleise befahrbar sind und alle Systeme wie geplant funktionieren.

Die Strecke, die Europa über Ungarn mit Serbien verbindet, verkürzt künftig die Reisezeit erheblich: Die Fahrt von Budapest nach Belgrad wird rund dreieinhalb Stunden dauern. Bis Kiskunhalas gelangt man in etwa 75 Minuten, zur Grenze nach Kelebia in rund anderthalb Stunden.

Laut Hegyi stärkt das Projekt zugleich die internationalen Bahnverbindungen, das nationale Streckennetz und die Verkehrsinfrastruktur der Budapester Agglomeration. Die Linie 150 erfährt eine vollständige Modernisierung, wodurch auch die Region zwischen Soroksár und Dömsöd von schnelleren und zuverlässigeren Verbindungen profitieren wird.

Der serbische Abschnitt der Bahnstrecke wurde bereits Anfang Oktober übergeben. Die Inbetriebnahme des ungarischen Abschnitts plant die Regierung für den 20. Februar 2026, wie Bau- und Verkehrsminister János Lázár Anfang Dezember vor dem Wirtschaftsausschuss mitteilte.