Das legendäre Sziget Festival steht an einem Wendepunkt: Der ausländische Investor hat beschlossen, sich aus dem ungarischen Veranstalterunternehmen zurückzuziehen. Damit steht eines der größten Musikfestivals Europas vor einer ungewissen Zukunft. Doch es gibt Hoffnung – Gerendai Károly, der Gründer des Festivals, könnte die Rettung bringen.
Ein kritischer Moment für das Sziget
Die Veranstalter der Sziget Zrt. haben angekündigt, dass sie die Flächennutzungserlaubnis auf der Óbudai-Insel ab 2026 einvernehmlich mit der Stadt Budapest auflösen möchten.
Offiziell heißt es, der ausländische Eigentümer wolle in der aktuellen wirtschaftlichen Lage keine weiteren Risiken auf dem ungarischen Markt eingehen.
Dies bedeutet zwar nicht automatisch das Ende des Festivals, ist aber ein deutliches Warnsignal: In den letzten Jahren häuften sich Verluste in Milliardenhöhe, während die Gagen der Künstler und die allgemeinen Kosten stark gestiegen sind.
Besonders heikel ist die Situation, weil der Mietvertrag für die Festivalfläche fixe Gebühren vorsieht – selbst dann, wenn das Event nicht stattfinden würde.
Gerendai könnte zurückkehren
Der Festivalgründer Gerendai Károly, der 2017 den Großteil seiner Anteile verkauft hatte, bestätigte inzwischen, dass er Gespräche über eine mögliche Neuorganisation des Festivals führt.
„Mein klares Ziel ist es, eine Lösung zu finden, um die langfristige Zukunft des Sziget zu sichern“, erklärte er gegenüber dem Nachrichtenportal Pénzcentrum.
Gerendai sucht derzeit neue Investoren, mit deren Hilfe das Festival auf stabile, nachhaltige Beine gestellt werden könnte – idealerweise in ungarischer Hand, aber mit internationaler Reichweite.
Die Verhandlungen laufen, und noch im Oktober könnte eine Einigung über die künftige Eigentümerstruktur erzielt werden.
Mehr als nur ein Festival
Das Sziget ist längst mehr als ein Musikfestival – es ist ein kulturelles Symbol und ein wichtiges Aushängeschild für Budapest. Jedes Jahr zieht es über 400.000 Besucher aus aller Welt an und zählt zu den größten Open-Air-Events Europas.
Seit den 1990er-Jahren steht Gerendai für den Aufbau und die Entwicklung der Marke, die sich von einem Jugendtreffen zu einem globalen Festivalphänomen entwickelt hat.
Branchenkenner betonen, dass die aktuelle Situation auch eine einmalige Chance bietet: Eine Rückführung in ungarische Hände könnte die gesamte heimische Festivalbranche langfristig stärken.
Wie geht es weiter?
Die kommenden Wochen sind entscheidend. Sollte Gerendai mit seinen Partnern erfolgreich sein, könnte das Sziget 2026 bereits unter neuer Struktur stattfinden.
Scheitern die Verhandlungen jedoch, ist auch eine längere Pause nicht ausgeschlossen.
Eines bleibt jedoch klar:
Das Sziget ist mehr als ein Event.
Es ist ein Symbol Budapests, ein Stück Generationengeschichte – und eine Marke, die man nicht einfach aufgeben darf.











