Gault&Millau kehrt nach Ungarn zurück – Neue Orientierung für die heimische Gastronomie

Bild: turizmus.com

Gault&Millau kehrt nach Ungarn zurück – Neue Orientierung für die heimische Gastronomie

Nach acht Jahren Pause ist der renommierte Restaurantführer Gault&Millau nach Ungarn zurückgekehrt und setzt damit ein starkes Signal für die heimische Gastronomieszene. Der internationale Guide, der in fast 20 Ländern erscheint, bewertet in seiner neuesten, 2026 erscheinenden Ausgabe 280 ungarische Restaurants, darunter über 150 Betriebe außerhalb von Budapest. Insgesamt erhielten 231 Lokale die begehrten „Toques“, das Symbol für kulinarische Exzellenz.

Die Rückkehr des Guides ist vor allem Miroslav Lekeš, einem tschechischen Unternehmer, zu verdanken, der die Lizenz für Ungarn, Tschechien und die Slowakei erworben hat. Mit einem neuen Team und modernisiertem Konzept will die Redaktion die Gastronomie in Mitteleuropa stärker in den internationalen Fokus rücken.

Auszeichnungen und neue Kategorien

Bei der feierlichen Gala in Budapest wurden die wichtigsten Persönlichkeiten der ungarischen Gastronomie geehrt.

  • Koch des Jahres wurde Szabina Szulló (Stand Restaurant & Stand25 Bistro).
  • Junges Talent des Jahres ist Richárd Csillag (Lokal at the Lake, Lokalista).
  • Die Auszeichnung als Zukunftstalent erhielt Kornél Kaszás (Babel Budapest).
  • Zum Sommelier des Jahres wurde Dávid Kincses (Arany Kaviár Étterem) gekürt.
  • Den Titel Pop-Restaurant des Jahres gewann die Pizzeria Panificio il Basilico von Szabolcs Szabadfi.

Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Kategorie POP-Restaurants, die trendige, qualitativ hochwertige, aber für ein breites Publikum zugängliche Lokale wie Foodtrucks, Pizzerien oder Street-Food-Spots auszeichnet. Rund 100 solcher Betriebe wurden in den Guide aufgenommen – ohne Punktebewertung, aber als klare Empfehlung.

Neue Trends in der Gastronomie

Seit dem letzten Erscheinen 2017 hat sich die Gastronomie in Ungarn stark verändert. Zwar sank die Zahl der Restaurants und Buffets auf rund 21.800, doch gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Bio-Produkten, gesunder Ernährung und kulinarischer Kreativität deutlich. Die ungarische Küche profitiert von einer breiteren Palette an Zutaten und wagt mehr Experimente – von Fine Dining bis hin zu modernen Fusion-Konzepten.

Die Gault&Millau-Inspektoren, insgesamt 25 Experten, bewerteten nicht nur das Essen selbst, sondern das gesamte Erlebnis: vom Ambiente über den Service bis hin zur Präsentation. Damit will der Guide nicht kritisieren, sondern Partnerschaften mit der Gastronomie aufbauen und die Esskultur einem breiteren Publikum näherbringen.

Fazit

Die Rückkehr von Gault&Millau ist mehr als nur ein gastronomisches Ereignis – sie zeigt, wie lebendig, vielfältig und innovativ die ungarische Küche geworden ist. Mit Mut, Kreativität und Leidenschaft positionieren sich ungarische Restaurants und Köche erneut stark auf der internationalen Landkarte.