Der 1. September ist in Ungarn jedes Jahr ein besonderer Tag: Die Schulen öffnen landesweit ihre Tore, die Straßen werden wieder voller, und die Eltern begleiten ihre Kinder mit prall gefüllten Schultaschen zum ersten Schultag. Der morgendliche Alltag beginnt von Neuem, die gewohnte Familienroutine kehrt zurück. Auch wenn die Aufregung überall ähnlich ist, gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen dem ungarischen und dem deutschen Schulsystem.
🎒 1. Einheitliches Datum vs. Beginn nach Bundesland
In Ungarn beginnt das Schuljahr meistens am 1. September– fällt dieser Tag jedoch auf ein Wochenende, findet die Einschulung am darauffolgenden Werktag statt. In Deutschland hingegen gibt es kein einheitliches Datum: Der Schulbeginn variiert je nach Bundesland, oft mit einem Unterschied von 3–4 Wochen, um Verkehrschaos am Ende der Sommerferien zu vermeiden.
🍬 2. Schultasche vs. Schultüte
Während in Ungarn die neue Schultasche das wichtigste Utensil der Erstklässler ist, beginnen die Kinder in Deutschland mit einer Schultüte(einem großen Pappkegel, gefüllt mit Süßigkeiten und kleinen Geschenken). Diese Tradition hat in den letzten Jahren auch in Ungarn Einzug gehalten: So bekommen zum Beispiel die Erstklässler der Munkácsy Mihály Deutsche Nationalitätenschule in Pápa ebenfalls eine Schultüte – und damit ein Stück deutsche Kultur.
🏫 3. Zentrales Curriculum vs. föderale Vielfalt
In Ungarn regelt ein einheitlicher zentraler Lehrplan die Fächer, Schulbücher und Prüfungen. In Deutschland hingegen erstellt jedes Bundesland sein eigenes Bildungskonzept. Dadurch gibt es erhebliche Unterschiede – zum Beispiel im Fremdsprachenunterricht oder bei den Stundentafeln.
📌 Trotz aller Unterschiede gilt: Sowohl in Ungarn als auch in Deutschland startet Anfang September das neue Schuljahr mit viel Aufregung, neuen Herausforderungen und einem festlichen Gefühl für Kinder und Eltern gleichermaßen.











