In den letzten Jahren hat der ungarische Radtourismus erheblich zugenommen, das Netzwerk der radfreundlichen Dienstleister wird immer umfangreicher und beliebte Radveranstaltungen locken landesweit Touristen an – fasste das Zentrum für Aktiv- und Ökotourismusentwicklung anlässlich des Weltradtages zusammen.

806 Kilometer neuer Radweg

Nach einer vierjährigen Planungsphase hat das Entwicklungszentrum gemeinsam mit den Kreisverwaltungen und der ungarischen Straßenbaugesellschaft Zrt. Pläne für insgesamt, 806 Kilometer Radweg erstellt. Bisher wurde bereits für insgesamt 95 Kilometer Radweg die finanzielle Unterstützung für die Realisierung beschlossen, sodass deren Bau in naher Zukunft beginnen kann. Hervorzuheben ist dabei der 9 km lange Abschnitt zwischen Hollóháza und Pálháza im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén, der Teil des geplanten Panorama-Radwegs in der Region Tokaj-Zemplén sein wird. Der Radweg verläuft teilweise auf einer stillgelegten Eisenbahnstrecke durch eine wunderschöne Waldlandschaft und schafft eine Fahrradverbindung zwischen Sárospatak und Hollóháza. Der Panorama-Radweg, zusammen mit dem ebenfalls geplanten Abschnitt Sárospatak-Tolcsva-Mezőzombor und den bereits bestehenden Radwegen, erschließt die Sehenswürdigkeiten der Region und bietet beim Radfahren durch die sanften Hügel und Weinberge von Zemplén einen herrlichen Blick auf das Bodrogzug.

Der Balaton und der Theiß-See bleiben weiterhin die beliebtesten Ziele, aber nicht nur im Sommer

Das beeindruckende Wachstum des Radtourismus zeigt sich daran, dass die Daten der Fahrradzähler Jahr für Jahr Rekorde brechen und auch im Frühjahr bereits eine erhebliche Anzahl von Radfahrern die beliebtesten Ziele ansteuert. Bis Ende Mai dieses Jahres passierten bereits mehr als 70.000 Radfahrer die Zählstation in Pákozd am Velence-See-Rundweg, aber auch in Törökbálint auf dem Budapest-Balaton-Radweg wurden 61.000 Radfahrer gezählt. Laut den Zählern an den heimischen Seerundwegen hat sich die Anzahl der Radfahrer im März fast überall vervielfacht, am Theiß-See war der Anstieg mehr als dreifach. Im Jahr 2023 wurden an der Schleuse in Kisköre 89.000 Radfahrer gezählt, was fünfeinhalbmal so viele sind wie vor zehn Jahren. Daher sind Entwicklungen wie die Fahrradfähre am Theiß-See, die in diesem Frühjahr zwischen Tiszaderzs und Tiszanána in Betrieb genommen wurde, durchaus gerechtfertigt.

Immer mehr radfreundliche Dienstleister

Unter der Leitung des ungarischen Radtourismusverbandes wurde ein Netzwerk radfreundlicher Dienstleister ins Leben gerufen – dies umfasst Gaststätten, Attraktionen und Unterkünfte, die die Bedürfnisse der Radtouristen wirklich erfüllen. Das Netzwerk umfasst heute bereits 771 zertifizierte Dienstleister, die man am einfachsten in der kostenlos herunterladbaren Radfreundlich-App findet.

Für die Erkundung der gesamten Region Balaton per Rad bietet das BalatonBike365-System Unterstützung, das über 1000 km ausgeschilderte Strecken, 5 Fahrradzentren, geplante Tourrouten umfasst und ab diesem Jahr auch mit einer neuen, namens KalandKör400 bezeichneten Tourinitiative um den Balaton Radfahrer anzieht.

Die zunehmende Zahl der Radtouristen belebt auch den Veranstaltungstourismus. Neben den traditionellen Radevents rund um den Balaton und den Theiß-See organisiert der ungarische Radtourismusverband in diesem Jahr an 11 weiteren Orten die Ring-, Bergumrundungs-Radserie, und erneut wird das Balatonfondo im Balaton-Oberland sowie am nächsten Tag die erste nationale Gravel-Meisterschaft ausgetragen.

Bild: Aktív Magyarország