Der westlichste Zipfel Ungarns, die Őrség, die für ihre wunderschönen Wandergebiete bekannt ist, wird auch diejenigen nicht enttäuschen, die traditionelle, mit Herz und Seele zubereitete Köstlichkeiten lieben. Im Herzen dieser Region kann man lokale Spezialitäten direkt von den Erzeugern erwerben.
Die Őrség, die auch im 21. Jahrhundert die ungarischen Volkstraditionen bewahrt, erfreut sich nicht nur bei wanderbegeisterten Touristen großer Beliebtheit. Immer mehr Menschen entdecken die Region durch ihre kulinarischen Spezialitäten. Zu den typischen Gerichten zählen die Kartoffel-Dödölle, die Buchweizen-Steinpilzsuppe, der „hőkőn sült“ – ein auf heißem Stein gebackener Brezel – sowie der Kürbis-Mohn-Strudel. Besonders erwähnenswert ist das kaltgepresste Kürbiskernöl, das bei Feinschmeckern große Anerkennung findet.
Der historische Landstrich Őrség verdankt seinen Namen den freien, ungarischsprachigen Grenzwächtern aus der Zeit der Staatsgründung. Die unter Schutz des Nationalparks stehenden Dörfer bewahren bis heute die charakteristische „Szer“-Siedlungsstruktur. Diese bestand aus wenigen, eng beieinander liegenden Häusern, in denen einst verwandtschaftliche Gemeinschaften lebten und die ein lockeres Netzwerk bildeten.
Am besten erhalten ist diese Struktur in Szalafő, im Ortsteil Pityerszer, wo das Freilichtmuseum das Erbe bewahrt. Es ist das einzige Freilichtmuseum des Landes, in dem die Häuser noch an ihrem ursprünglichen Standort stehen. Auch Őriszentpéter, das aus insgesamt neun Szer besteht, zählt zu den typischen Siedlungen. Ein Teil davon, Templomszer, entstand um eine charmante romanische Kirche.
Im Zentrum der Region, in Őriszentpéter, wurde im Juli 2012 der Őrség-Produzentenmarkt eröffnet. Hinter der reformierten Kirche, neben dem Sportplatz, bieten die Händler jeden Samstag von 7 bis 12 Uhr ihre Waren an. In den Sommermonaten, von Anfang Juni bis Ende August, ist der Markt auch mittwochs von 16 bis 19 Uhr geöffnet, während im Winter samstags von 8 bis 12 Uhr eingekauft werden kann. Der Markt ist zudem Austragungsort für zwei große Veranstaltungen: den Őrség-Markt und das Őrség-Kürbisfestival.
Der Markt startete ursprünglich mit 10 bis 12 ständigen Anbietern, erfreut sich jedoch wachsender Beliebtheit, sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen. Mit der Beliebtheit wuchs auch die Anzahl der Händler und das Angebot. Zudem ist der Standort sehr einladend: Die Stände stehen im Schatten der Bäume, und nebenan gibt es einen Spielplatz für Kinder.
Es lohnt sich, früh zu kommen, da bis 10-11 Uhr viele hausgemachte Produkte wie Sirupe, Fruchtsäfte, Käse, Honig, Gemüse, Eingemachtes, Bioprodukte und Fleischwaren ausverkauft sein können. Natürlich darf das berühmte Kürbiskernöl der Őrség nicht fehlen, ebenso wenig wie andere Pflanzenöle, z.B. Mohnöl, Walnussöl oder Haselnussöl. Neben der großen Auswahl erwartet die Besucher eine familiäre Atmosphäre, Freundlichkeit und Aufmerksamkeit.