Ungarns Kulturerbe in Paris gefeiert

Budaer Burg - Foto: Flying Media Hungary

Seit 1985 ist Ungarn Mitglied der Unesco, vor 30 Jahren wurden erstmals ungarische Welterbestätten in der Liste aufgenommen. Grund genug, um am Hauptsitz der Unesco in Paris eine feierliche Gedenkveranstaltung abzuhalten, an der u.a. mit Mechthild Rössner die Direktorin des Unesco-Welterbezentrums und Csaba Latorcai, stellvertretender Staatssekretär im Ministerpräsidentenamt, teilnahmen.

Dabei wies der ungarische Politker darauf hin, dass sein Land der Arbeit des Welterbezentrums große Bedeutung beimesse, was sich auch darin zeige, dass ein entsprechendes Gesetz die Weltkulturerbestätten in besonderen Maße schütze. Zugleich erinnerte er daran, dass man nach 2002 gern wieder einmal eine Sitzungsperiode des Komitees in Budapest abhalten würde, als man für fünf Jahre Mitglied des Weltkulturerbekomitees war. Über die erneute Bewerbung Ungarns hierfür wird Mitte November entschieden, wobei Latorcai das 30-jährige Jubiläum als „eine gute Gelegenheit“ bezeichnete. Weitere Kandidaten sind Bosnien-Herzegowina und die Ukraine.

Ungarn kann zurecht stolz auf das kulturelle und natürliche Erbe seiner Vorfahren sein, die sich wahrlich auf einem schönen Fleckchen Erde niederließen. 1987 wurden übrigens als erstes das Budaer Burgviertel und das Dorf Hollókő (Rabenstein) Unesco-Weltkulturerbe. Dazu gesellten sich im Laufe der Jahre die Höhlen von Aggtelek, die Benediktinerabtei Pannonhalma, der Nationalpark Hortobágy, der frühchristliche Friedhof von Pécs (Fünfkirchen) sowie die Kulturlandschaften Tokaijer Weinregion und Fertötó/Neusiedler See.

Auf der aktuellen Kandidatenliste stehen u.a. das Schloss Esztergom, die Höhlen im Thermal-Karst-System von Buda, die Reste des römischen Limes sowie die ehemaligen Köngssitze Esztergom und Visegrád. Seit diesem Jahr findet sich auch die Balaton Hochland Kulturlandschaft unter den Bewerbern. Das besondere hierbei wäre, dass es die erste Welterbestätte in Ungarn wäre, die sowohl als Kultur- als auch als Naturerbe zählen würde.

Ob eine Gedenkstätte nun schon oder noch nicht auf die Unesco-Liste gesetzt wurde: Ungarn-TV meint, dass alle Attraktionen einen Ausflug wert sind.