Das Heil-, Erlebnis- und Thermalbad Kehidakustány liegt grob gesagt auf halbem Wege zwischen Keszthely und Zalaegerszeg. Die wunderschöne hügelige Gegend zwischen Balaton und österreichischer Grenze weist selbst für ungarische Verhältnisse eine ziemlich hohe Dichte an solchen Bädern auf. Der Badewillige hat also eine gewisse Auswahl bzw. die Betreiber müssen sich schon etwas einfallen lassen, um Kundschaft zu gewinnen.

Die Riesenrutsche – Foto: Stefan Höhm

Dieses Bemühen ist im Bad Kehidakustány zu spüren, die Angebotspalette ist wirklich sehr breit. So gibt es ein Erlebnisbad mit einem Außenbereich. In den Becken gibt es u.a. verschiedene Wasserstrahlmassagen, Geysire, eine fast 100 Meter lange Riesenrutsche mit Klang- und Lichteffekten, ein Kinderplanschbecken und sogar einen kleinen Sprungturm. Es ist für jeden etwas dabei! Im Außenbereich, dem Strandbad, kann man auch jetzt im Winter einige, wenn auch nicht alle Möglichkeiten ausprobieren. So waren bei unserem Besuch die Poolbar und das Wellenbecken geschlossen, und auch Sonnenterasse und Liegestühle machen in der kalten und grauen Jahreszeit wenig Sinn.

Gute Idee, aber zu kalt: der Ruheraum für Kinder – Foto Stefan Höhm

Sehr familienfreundlich und auf jeden Fall eine gute Idee ist ein großer und abgetrennter „Ruheraum“ für Kinder. Allerdings sollte man diesen dann auch so beheizen, damit man in Badekleidung darin nicht friert. Auch das Kinderplanschbecken leidet ein wenig daran, dass einem das Wasser sehr bald  zu kalt vorkommt, zumal wenn die nahen großen Außenfenster die Luft in diesem Bereich merklich gegenüber dem Kern des Bades abkühlen.
Von daher empfehlen wir, sich nicht nur eine Eintrittskarte für die „Grüne Zone“ mit Erlebnis- und Strandbad zu kaufen, sondern auch noch eine Eintrittsberechtigung für die „Weiße Zone“, das Heilbad, zu erwerben, denn hier sind die Wassertemperaturen höher. Selbst bei einer Tageskarte beträgt der Unterschied lediglich 350 Forint, also wenig mehr als ein Euro.
Rein medizinisch betrachtet ist das Heilwasser, welches eine Quelltemperatur von über 40 Grad aufweist, aufgrund seines hohen Anteils von Schwefel, Calcium, Magnesium und Hydrogencarbonat zur Behandlung bzw. Vorsorge u.a. von Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie bei dermatologischen Problemen und Beschwerden des Nervensystems zu empfehlen.

Solide Kost, passable Auswahl, angemessene Preise – und leider Einweggeschirr – Foto: Stefan Höhm

Außerhalb der Becken werden auch noch zahlreiche Dienstleistungen angeboten, Massagen, diverse Saunaformen oder kosmetische Arbeiten. Das Restaurant bietet solide Kantinenkost. Die Auswahl ist gut, die Bedienung schnell und die Preise sind angemessen. Freilich darf man keine kulinarischen Spitzenleistungen erwarten, aber bei dem vorhandenen Plastikbesteck investiert man seine Konzentration ohnehin auf das „Wie“ und nicht auf das „Was“.
Wie üblich gibt es ein unmittelbar angeschlossenes Thermalhotel. Auch in der näheren Umgebung ist es möglich, in unterschiedlichen Kategorien zu übernachten.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://kehidatermal.hu/de/